Bloß gut, dass es Menschen gibt, die solche genialen Nisthilfen bauen.
Viele Grüße
Reiner Rathmann vom NABU aus Ronneburg
Sehr geehrte Frau Pröhl,
tätig sowohl im Bereich gebäudebewohnender Arten, Streuobstwiesenerhalt und -pflege sowie im Umfeld kleinräumig-dörflicher Kulturlandschaft verwenden wir seit Jahren die von Ihnen in konsequent hoher Qualität hergestellten verschiedenen Nist- und Fledermauskästen. Immer wieder überzeugen diese durch einfache Handhabung bzw. Montage und – wo erforderlich – gute Reinigungsmöglichkeiten. Es ist uns daher ein Bedürfnis, Ihnen einmal ein Dankeschön hierfür auszusprechen!
Ebenso nutzen wir gerne Ihre stets durchdachten Neuentwicklungen, seien es Fledermaus-Einbausteine oder Mauerseglerkästen! Und auch Ihre kompetente Beratung schätzen wir sehr! Für alles ein herzliches Dankeschön und: Weiter so!
Dr. Christiane und Sebastian Schopplich
Ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft „Am Brahmetal“
Brahmenau, 27.6.2009
Action an den Mauerseglerkästen
Beobachtungen von Mauerseglern gelingen bei uns nur von Mai bis August. Bezogen auf die Dreikönigschule steht also nur die kurze Zeit vor den Sommerferien zur Verfügung, diese perfekten Flugkünstler zu bewundern. Es ist schön, dass diesen Vögeln durch das Anbringen der Mauerseglerkästen am A- und C-Haus unserer Schule geholfen wird. Somit kann man sie seit ihrer Rückkehr Anfang Mai aus ihrem Winterquartier nun ständig tagsüber bei ihrem schnellen Flug auch über dem Schulhof jagen sehen. Von den zwölf Nistkästen werden regelmäßig zwei bis drei von den Spatzen, also Haussperlingen zur Brut genutzt. Mindestens die Hälfte wird von den Mauerseglern besetzt. Aus einem Fenster des A-Hauses gelangen uns im Juni 2009 einige eindrucksvolle Fotos, die zeigen, wie die Segler die Kästen am C-Haus von unten anfliegen, sich festklammern und in den engen Spalt kriechen.
Dies geschieht innerhalb weniger Sekunden, sodass nur durch Serienbildaufnahmen der Vorgang sichtbar gemacht werden kann. Aus vollem Flug bremsen sie ab, klammern sich am Eingang mit den Füßen fest, stützen sich mit dem Schwanz ab und kriechen in den Nistkasten. Das wäre so, als würde man mit dem Auto mit mindestens 50km/h in die Garage fahren. Im letzten Bild sind die über Kreuz zusammengefalteten, sichelförmigen Flügel schön zu sehen.
Andreas Knoll und die Kinder der Bio-AG „Erlebte Natur“
Künstliche Behausungen für Schwalben, Fledermäuse & Co.
Kummer. Der Mensch greift immer mehr in die Natur ein. Bei der Sanierung von Gebäuden wird jede kleine Ritze verschlossen. Auch durch den Straßenbau und die Begradigung von Flüssen gehen Lebensräume verloren. Das hat zur Folge, dass Vögel, Kleinsäuger und Insekten kaum noch Lebensräume finden.
Davon betroffen ist beispielsweise die Mehlschwalbe. Der markante Zugvogel, der auf dem Lande recht häufig anzutreffen ist, bringt seine kugelförmigen Nester am liebsten an Häuserfassaden, dicht unterm Dachvorsprung an.
In letzter Zeit finden die Mehlchwalben jedoch kaum noch Material für ihre kunstvollen Bauten. Die Tiere benötigen dafür Schlamm oder Lehm, den sie mit ihrem Speichel vermischen. Da immer mehr Straßen asphaltiert werden, gibt es kaum noch geeignetes Material und Pfützen. Weiterhin kommt es immer öfter vor, dass Nester an den zu glatt verputzten Wänden nicht halten und abstürzen.
Um die Artenvielfalt zu erhalten und neue Lebensräume zu schaffen, haben Naturfreunde künstliche Behausungen für Wildtiere entwickelt.
Schon seit ihrer Jugend engagieren sich Kathrin und Torsten Pröhl für den Naturschutz. Beide sind aktive Mitglieder im Naturschutzbund (NABU) und setzen sich für die Erhaltung von Lebensräumen bedrohter Arten ein. Als sich 1998 die Möglichkeit bot, die bereits Firma Naturschutzbearf Strobel zu übernehmen, haben die beiden Schmöllner nicht lange gezögert und ihr Hobby zum Beruf gemacht.
In der leerstehenden Scheune eines Bauernhofs im Ortsteil Kummer haben sie Werkstatt und Lagerräume eingerichtet. An der Fassade des Fachwerkgebäudes hängen 80 Schwalbennester und 30 verschiedene Nistkästen für Turmfalken, Dohlen und Fledermäuse. „Die meisten davon werden dankbar angenommen. Das zeigt doch, dass der Bedarf da ist und dringend etwas getan werden muss. Gerade bei der Mehlschwalbe findet man immer weniger natürliche Nester“, spricht Torsten Pröhl aus Erfahrung.
Gemeinsam mit seiner Frau stellt er die Naturschutzprodukte aus Holzbeton her. Die Grundmasse besteht aus Zement und Sägespänen. Mit speziellen Rüttelmaschinen werden die Kästen gegossen. Die Trocknungsphase dauert je nach Witterung, Temperatur und Luftfeuchtigkeit zwischen drei Tagen und mehreren Wochen. Anschließend erfolgt die Montage von Zusatzteilen wie Türen oder Henkeln und es werden Löcher und Einflugschlitze hineingestanzt.
Über 35 verschiedene Artikel sind inzwischen im Angebot. Einige davon haben Kathrin und Torsten Pröhl patentieren lassen. Die Palette reicht von künstlichen Nestern und Nistkästen für Sing- und Greifvögel bis hin zu Behausungen für Insekten und Kleinsäuger. Kleinstes Produkt ist die Ohrwurmschale mit einen Durchmesser von acht Zentimetern. 70 Kilogramm wiegt der Wanderfalkenkasten, der fast einen Meter hoch ist.
Die Lagerbestände sind je nach Artikel sehr unterschiedlich und der Bedarf hat sich im Laufe der Jahre verändert. In den 1990er Jahren gab es einen regelrechten Mauersegler-Boom, begründet durch die Sanierung der Plattenbausiedlungen, die inzwischen weitestgehend abgeschlossen sind.
Zurzeit sind Fledermauskästen sehr gefragt. 16 verschiedene Behausungen für die flatternden, nachtaktiven Geschöpfe sind derzeit im Angebot. Die Palette reicht von Rund- und Flachkästen bis hin zu Schlafsteinen und Dachgesims- und Giebelröhren.
Sehr speziell sind Produkte wie Wasseramselnistkasten, Baumläuferschale oder Eisvogelröhre, die nur selten geordert werden. Je nach Bedarf kommt ab und zu ein Artikel hinzu, wie der Nistkasten für Haselmäuse. „Damit wollen wir eine vom Naturschutzbund gestartete Kampagne unterstützen. Ansonsten sind unsere Produkte keine Modeerscheinung, sondern naturschutzrelevante Anfertigungen“, betont Kathrin Pröhl.
Zum Kundenstamm gehören Naturschutzvereine, Kommunen, Forstämter, Kirchgemeinden, aber auch Garten- und Landschaftsbetriebe und Bauunternehmen in ganz Deutschland, Tschechien, Slowakei, Österreich, Italien und Spanien.
„Die meisten kaufen die künstlichen Behausungen, um Ausgleichsmaßnahmen für den Eingriff in die Natur vorzunehmen, der durch Bauprojekte vorgenommen wurde“, so Torsten Pröhl. Der passionierte Naturschützer, der in seiner Freizeit oft mit der Kamera unterwegs ist, appelliert an alle Hausbesitzer und Bauherren, Sanierungsmaßnahmen mit Bedacht vorzunehmen.
Lutz Köhler aus Wettelswalde
schickte uns ein Foto von 6 jungen Turmfalken in seinem Nistkasten auf seinem Bauernhof. In den vergangenen Jahren zogen die Falken schon mehrmals 4 bis 5 Jungvögel auf.